2015 – 2017
Die Portraitarbeit beschäftigt sich mit der Rolle von Textilarbeiterinnen in einer globalisierten Welt, ihren Möglichkeiten der Emanzipation und hinterfragt unser westliches Werteverständnis für Textilien und ihre Produktion. Die Arbeit führte mich nach Bangladesch, Kambodscha und Myanmar, wo ich Frauen in Fabriken begleitete. Im Dialog entstanden Portraitaufnahmen, welche von vestimentären Verknüpfungen unserer Kleidungskulturen erzählen.
„Würdest du das, was du produzierst einmal anziehen wollen?“ Eine in den Fabriken ungewöhnlich klingende Frage eröffnete einen Dialog und die Zusammenarbeit mit den Frauen. Eine Begegnung mit dem westlichen Konsumgut welches sie produzieren, jedoch aufgrund eines arbeitsteiligen Produktionsprozesses nur fragmentarisch wahrnehmen.
In Bezug auf die Arbeitsbedingungen erlebt die Textilindustrie, trotz ihrer technologischen Entwicklung, eine Wiederholung. Mit dem Unterschied, dass die Einflüsse eines globalen Marktes soziale, gesellschaftliche und kulturelle Auswirkungen in den Produktionsländern nach sich ziehen.
Ausstellungsansicht Spinnerei Leipzig